Die Esbit Compagnie GmbH feiert in diesem Jahr ihren 75. Geburtstag. Philip Paap, der das Unternehmen gemeinsam mit seinem älteren Bruder Robert Paap führt, spricht über die bewegte Geschichte, aktuelle Entwicklungen und einen überraschenden Fund in einer alten Micky Maus-Ausgabe.

Brüder und Geschäftsführer Robert und Philip Paap stehen in ihren Büroräumen in Hamburg nebeneinander

Die Esbit Compagnie wird dieses Jahr 75 Jahre alt – was macht dieses Jubiläum für Dich besonders?

Philip Paap: Das Besondere ist, dass mein Bruder Robert und ich das Familienunternehmen nun in dritter Generation weiterführen. Unser Großvater Fritz Paap gehörte zur ersten Geschäftsführergeneration, und seit Ende der 90er-Jahre sind die Firmenanteile komplett in Familienbesitz. Das zeigt, wie stark unser Familienbewusstsein und unsere Verbundenheit zum Unternehmen sind. Es ist großartig, auf 75 Jahre zurückzublicken und zu sehen, wie sich unser Unternehmen entwickelt hat. Das wäre selbstverständlich nicht möglich gewesen ohne das Zutun unserer engagierten Mitarbeitenden und die gute Zusammenarbeit mit unseren Partnern. So haben wir auch vor sechs Jahren ein Büro in China gegründet, um uns vor Ort eng mit unseren Herstellern auszutauschen.

Wie hat sich das Sortiment der Esbit Compagnie entwickelt?

Philip Paap: Die Esbit Compagnie wurde ursprünglich für den Export von Artikeln der Marken Esbit und Schumm gegründet. Neben Trockenbrennstoff und Taschenkochern zählten dazu auch Artikel für Haushalt und Garten. So beispielsweise Seifenspender, Verschluss-Clips oder Pflanzschalen.

Unser Sortiment hat sich kontinuierlich weiterentwickelt, wobei wir zunächst den Fokus auf Outdoor-Equipment zum Kochen unterwegs gelegt haben. Neben Trockenbrennstoff und Taschenkocher bieten wir mittlerweile viele weitere Kocher aber auch Kochsets und Essgeschirr an – aus 18/8 Edelstahl, hartanodisiertem Aluminium oder Titan.

 

Esbit Trockenbrennstoff wird aus der Papierverpackung genommen
Esbit Taschenkocher mit Trockenbrennstoff der gerade mit einem Streichholz angezündet wird

 

Eine spannende Entwicklung der letzten Jahre war die Ergänzung um Produkte, die auch im Alltag genutzt werden. So sind etwa Trinkflaschen, Isolierflaschen und Isolierbehälter hinzugekommen, die nicht nur für Outdoor und Camping geeignet sind, sondern auch für das Büro, beim Sport oder auf Reisen. Damit sind Essen und Getränke direkt griffbereit – die Stärkung wartet sozusagen schon fertig zubereitet im Rucksack.

 

Die Marke Esbit ist weltweit bekannt für Outdoor-Produkte wie den Trockenbrennstoff und den Taschenkocher. Welche Bedeutung haben diese Produkte heute noch für das Unternehmen?

Philip Paap: Der Trockenbrennstoff und der Taschenkocher, die es bereits seit den 30er Jahren gibt, sind Teil der Basis unseres Sortiments und gleichzeitig ein Teil unserer Identität. Diese Produkte sind auch heute noch ein fester Bestandteil unseres Angebots. Der Trockenbrennstoff wird schon immer in Deutschland hergestellt. Taschenkocher und Trockenbrennstoff werden nicht nur von Outdoor-Fans geschätzt, sondern finden teilweise auch Anwendung in Verpflegungspaketen von Armeen und Hilfsorganisationen.

Welche Rolle spielt das internationale Geschäft für die Esbit Compagnie?

Philip Paap: Das internationale Geschäft war von Anfang an ein wichtiger Bestandteil der Strategie. Unter dem Motto „Von Hamburg in die Welt“ haben wir bereits in den 50er-Jahren den Export stark forciert. Heute exportieren wir unsere Produkte in rund 25 Länder – innerhalb Europas, nach Nord- und Südamerika, Asien und Afrika. Obwohl wir auch in Deutschland stark vertreten sind, bleibt der internationale Markt ein wesentlicher Teil unseres Erfolgs.

In den letzten Jahren gab es einen zunehmenden Trend zu multifunktionalen Produkten, die sowohl im Alltag als auch in der Freizeit genutzt werden können. Wie hat die Esbit Compagnie auf diesen Trend reagiert?

Philip Paap: Genau diesen Trend haben wir aufgegriffen, als Robert und ich in den 2000ern ins Unternehmen eingestiegen sind. Wir haben bemerkt, dass immer mehr Menschen nach Produkten suchen, die sie nicht nur auf Wanderungen oder Campingtrips, sondern auch im Alltag nutzen. Unsere Isolierflaschen und -behälter sind ein gutes Beispiel dafür. Sie ermöglichen es, Speisen und Getränke auch unterwegs warmzuhalten.

Mensch mit orangene Jacke kniet vor einem Lagerfeuer und hält eine Esbit Isolierflasche aus Edelstahl in der Hand

Gibt es aus den letzten Jahren eine Anekdote, an die Du Dich gerne zurückerinnerst?

Philip Paap: Zu unserer Überraschung haben wir vor ein paar Jahren eine alte Micky Maus-Ausgabe von 1988 entdeckt, in der Esbit erwähnt wird. Wir haben von einem Kunden den Hinweis bekommen und daraufhin direkt ein Exemplar online ersteigert. Daniel Düsentrieb, die Erfinderfigur, sagt in der Geschichte: „So ein Esbit-Brikett sollte man immer im Gepäck haben.“ Das hat uns natürlich sehr gefreut, denn es zeigt, dass unsere Produkte damals wie heute geschätzt werden und sich in den Köpfen vieler Menschen festgesetzt haben. Gerade, wenn es um Trockenbrennstoff-Tabletten geht, wird Esbit oft synonym dafür verwendet.

Wie sieht ein Blick in die Zukunft aus? Worauf können sich Esbit Kund*innen freuen?

Philip Paap: Wir bleiben unserer Linie treu und setzen weiterhin auf hochwertige, funktionale Produkte, die einen echten Mehrwert bieten. Gleichzeitig arbeiten wir kontinuierlich an der Entwicklung neuer Produkte. Unser Ziel ist es, auch in den kommenden Jahren Outdoor-Fans sowie Menschen im Alltag mit innovativen Lösungen zu begleiten.

Zum Abschluss: Was bedeutet es für Dich persönlich, Teil dieses 75-jährigen Familienunternehmens zu sein?

Philip Paap: Mir ist in Vorbereitung auf das Firmenjubiläum klar geworden, dass ich nächstes Jahr selber ein kleines Esbit-Jubiläum feiere - dann arbeite ich 25 Jahre im Unternehmen. Es ist natürlich schön, dass ich die Esbit Compagnie schon so lange aktiv begleite, und um die Erfahrung bin ich sehr dankbar.

Weitere Informationen gibt es auf der Jubiläums-Landingpage