Stefan von go_outside_official im Gespräch zum Thema Angeln
Anfang 2023 haben wir uns besonders gefreut, gemeinsam mit Stefan von go_outside_official auf Instagram zu kooperieren. Auf seinem Kanal teilt er alles übers Bushcraften, andere Outdoor-Aktivitäten, aber auch beim Angeln kann man ihn häufig beobachten. Als passionierter Angler hat er mit uns über seine Erfahrungen und Tipps gesprochen. Welchen Rat kann Stefan Angel-Anfängern mitgeben? An welchem Ort würde er gerne einmal seine Angel auswerfen? Welche Angelausrüstung nutzt er? Das und noch mehr verrät Stefan im Interview.
Esbit: Stefan, wie bist du zum Angeln gekommen?
Stefan: Ich habe schon immer gerne Zeit in der Natur verbracht, sei es bei Wanderungen, Alpenüberquerungen oder einfachen Spaziergängen in meiner Heimat. Im Jahr 2015 fragte mich dann ein Freund, ob ich ihn zum Hechtangeln begleiten möchte. Nach diesem Ausflug hat mich das Angelfieber erwischt, und ich habe meinen Angelschein gemacht. Es macht einfach Spaß und ist ein wunderbarer Ausgleich zu meiner Arbeit. Man schaltet den Kopf aus und verbringt Zeit in der Natur.
Mittlerweile gehe ich regelmäßig, mindestens zweimal im Monat, angeln – dann bin ich etwa 5 bis 6 Stunden unterwegs.
Esbit: Das klingt nach einem tollen Hobby! Kannst du uns von deinem beeindruckendsten Angelurlaub oder dem Fang, der dich am meisten fasziniert hat, erzählen?
Stefan: Absolut, das war in Mikkelvik im Norden von Norwegen. Im August 2021 war ich zum ersten Mal dort und zu Beginn hatte ich noch nicht so recht den Dreh raus, wie man sich beim Hochseeangeln, besonders in Norwegen, an die großen Fische heranwagt. Doch dann, im Verlauf des Trips, hat es endlich Klick gemacht. Ich habe den Köder nicht mehr über den Grund schleifen lassen, sondern immer ca. 5 – 10 m über dem Grund geangelt. Das verhindert Hänger und bringt Fisch.
Ich zog einen Dorsch mit stolzen 1,12 Metern Länge und einem Gewicht von 14 Kilo aus der See. Und am letzten Tag konnte ich noch einen weiteren großen Fang machen: ich fing meinen ersten Heilbutt mit 96 Zentimetern Länge und zwölf Kilo Gewicht!
Esbit: Was für ein Erfolgserlebnis! Gibt es ein Angelziel oder eine bestimmte Fischart, die du unbedingt einmal fangen möchtest? Und wenn ja, warum?
Stefan: Ich würde gerne mal in Florida angeln gehen. Dort gibt es eine spezielle Fischart, genannt „Peacock Bass“, aus der Familie der Buntbarsche. Diese Fischart kann eine Größe von bis zu 58 Zentimetern und ein Gewicht von 4,4 Kilo erreichen. Ich würde ihn gerne fangen, nicht nur wegen seiner beeindruckenden Größe, sondern vor allem wegen seines Aussehens. Der Peacock Bass ist sehr bunt und kämpferisch – einfach ein wunderschöner Fisch.
Esbit: Das hört sich super interessant an. Kommen wir zurück zu heimischen Gewässern – wenn du an regionale Angelplätze oder Gewässer denkst, welche kannst du empfehlen?
Stefan: Ich komme aus der Nähe von Magdeburg, daher angle ich selbst häufig an der Elbe. In diesem Fluss gibt es einen großen Wildbestand an Zandern. Ich kann definitiv empfehlen, dort zu angeln. Wenn man erstmal den Dreh raushat, kann man in der Elbe wirklich gute Fänge machen.
Außerdem gibt es hier in der Region ein Naturschutzgebiet namens Kreuz Horst. Dort habe ich meinen ersten Hecht gefangen, was in dieser Gegend und dem Gewässer schon etwas Besonderes ist.
Esbit: Und kannst du uns bestimmte Angelplätze oder Gewässer für Anfänger empfehlen?
Stefan: Ich würde jedem raten, sich einem Angelverein anzuschließen. Dort hat man stets eine vielfältige Auswahl an Gewässern und kann von den Erfahrungen anderer Angler profitieren. Ich bin Mitglied im Angelverein in Burg, bei den Kugelfischen. Dadurch bin ich viel im Bereich Burg und Umgebung unterwegs.
Etwa 80 % der Gewässer gehören zum Deutschen Angelverein, dem DAV, für die ich keine zusätzlichen Angel-Karten benötige.
Esbit: Von Erfahrungen lernen – gutes Stichwort. Du teilst deine Erfahrungen auf Instagram und YouTube. Wo holst Du die Deine Inspiration her?
Stefan: Ich lasse mich von Instagram und YouTube inspirieren. Als Angelenthusiast möchte ich auf dem aktuellen Stand bleiben und lerne gerne neue Methoden dazu. Oft schaue ich die Videos, notiere mir Tipps und probiere sie dann selbst aus. Der letzte Tipp, den ich selbst umgesetzt habe ist, das ich als Vorfach, also die Schnur vom Haken bis zur Hauptschnur, beim Hechtangeln kein Stahlvorfach nehme sondern ein 1 mm dickes Fluor Carbon. Dieses ist fast unsichtbar im Wasser – dadurch beißen die Fische besser.
Für Anfänger im Angeln empfehle ich, zunächst mit erfahrenen Anglern mitzugehen, um deren Techniken zu beobachten und von ihrer Erfahrung zu profitieren. Durch solche Begleitungen wird die Fangquote oft besser, was den Einstieg erleichtert.
Esbit: Das klingt total spannend. Thema „Angeln für Anfänger“: Welche Grundausstattung sollten absolute Anfänger beim Angeln unbedingt dabeihaben, und warum sind diese Gegenstände so wichtig?
Stefan: Ich würde jedem Anfänger empfehlen, zunächst mit etwas Einfachem zu starten. Das könnte beispielsweise der Kauf einer Kopfrute oder einer sogenannten Stipprute sein. Es gibt sogar Sets, die eine komplette Montage mit Pose und Köder enthalten.
Aber grundsätzlich sollte neben Angelrute und Köder Folgendes im Angelkoffer vorhanden sein:
- Angelpapiere sind das das A und O
- Ein Messer, falls ich einen Fisch verwerten möchte
- Ein Kescher und eine Zange sind außerdem unerlässlich
- Ein Maßband gehört für mich ebenfalls dazu, da ich meine Fische immer messe
- Ein Handtuch, um meine Finger abzutrocknen oder den Fisch abzuwischen
- Eine Tüte, falls man einen Fisch mitnehmen möchte
Esbit: Und zu welcher Jahreszeit kann man am besten Angeln?
Stefan: Ich bin bei jedem Wetter draußen. Aber meine Vorliebe gilt dem Herbst, denn in dieser Jahreszeit fressen sich die Raubfische ihren Winterspeck an. Zu dieser Zeit ist es oft leicht bewölkt, es herrscht ein wenig Wind und die Sonne scheint sanft. Besonders, wenn ich auf Hecht angeln möchte, sind diese Bedingungen ideal. Auch nachts im Herbst ist es großartig. An den Buhnen hier an der Elbe bietet sich die Gelegenheit, mit Zangen auf Zander zu angeln. Auch mit Wobblern lässt sich gut fangen.
Esbit: Und wie verpflegst du dich während des Tages am Gewässer beim Angeln? Hast du einen Tipp, was man immer im Angelkoffer dabeihaben sollte?
Stefan: Wenn ich unter der Woche unterwegs bin, habe ich normalerweise einen Energieriegel für den kleinen Hunger zwischendurch dabei. Am Wochenende nehme ich mir jedoch gerne die Zeit, um mir etwas Warmes zuzubereiten. Ich nutze zum Beispiel gerne den Esbit Titan-Topf in Kombination mit dem Taschenkocher mit Windschutz und den zugehörigen 27 g Trockenbrennstoff-Tabletten. Die Kombination ist besonders praktisch und eignet sich perfekt, um zum Beispiel Wasser zum Kochen zu bringen oder Lebensmittel zu erhitzen. Wenn ich Angeln gehe, achte ich darauf, mein Gepäck leicht zu halten, und mit der Kombination bin ich sehr zufrieden.
Esbit: Vielen Dank Stefan, für deinen Angel-Erfahrungsbericht! Eine letzte Frage habe ich noch: Hast du noch einen ultimativen Tipp für alle Angel-Anfänger?
Stefan: Bleibt geduldig und haltet immer Ausschau nach Erfahrungsaustausch! Beim Angeln ist der erste Schritt immer die Suche nach geeigneten Spots. Das war für mich anfangs recht aufwendig. Aber auch an das Thema Angelausrüstung musste ich mich heranwagen und zunächst ein paar Angelruten, Köder aber auch Haken testen.
Am Anfang fiel es mir auch schwer, Hänger zu vermeiden. Mein Haken hat sich immer wieder mal verfangen, sodass ich die Angelrute neu auswerfen musste. Aber wie sagt man so schön: „Übung macht den Meister!“. Mit jedem Wurf verbessert sich die eigene Technik! Petri heil!
Wer noch mehr über Stefan erfahren möchte, folgt ihm am besten direkt auf Instagram oder YouTube vorbei.